Wettquoten bei Pferdewetten – so werden sie berechnet
- Funktion der Wettquoten
- Buchmacher Wette
- Totalisator Wette
- Beispielrechnung
- Bei der klassischen Variante legt der Buchmacher die Quote selbst für den jeweiligen Tipp fest. Diese erhebt er anhand von statistischen Daten und lässt seinen Vorteil als Marge einfließen.
- Bei einer Totalisator Wette trittst du nicht gegen einen Buchmacher an, sondern gegen alle anderen Tippgeber. Jeder Einzelne, der sich für das Rennen interessiert, nimmt mit seinem Einsatz Einfluss auf die Quote. Das macht alles etwas spannender.
- Die Quoten stehen manchmal erst zum Start des Rennens fest. Hier gibt es vorher nur Tendenzen, die zwar eingesehen werden können, sich aber durchaus noch ändern.
Was ist die Buchmacher Wette?
Bei einer klassischen Buchmacher Wette werden die Wettquoten, die der Kunde nutzen kann, vom Buchmacher bestimmt. Der Buchmacher legt fest, wie hoch die Quote für den jeweiligen Tipp ist. Damit eine sinnvolle Quote ermittelt werden kann, orientiert sich der Buchmacher bei der Festlegung an statistischen Daten. Er wertet diese Daten aus und nutzt sie als Grundlage für seine Wettquote.
Damit der Buchmacher gegenüber dem Kunden einen Vorteil hat, lässt er die sogenannte „Buchmacher Marge“ einfließen. Bei der Buchmacher Marge handelt es sich um einen prozentualen Anteil, der zugunsten des Bookies ausgelegt wird, der die Pferdewetten anbietet. Diese Buchmacher Marge wird von der normalen Wettquote abgezogen.
Bei einer Buchmacher Wette setzt der Kunde somit direkt gegen den Anbieter der Pferdewetten. Ein großer Vorteil bei Buchmacher Wetten ist die Tatsache, dass die Gewinnquoten bereits vor dem Beginn des Pferderennens feststehen. Es gibt keinerlei Überraschungen und der Kunde weiß bei der Abgabe des Tipps genau, welche Quote er im Falle eines Gewinnes erhält.
Was ist die Totalisator Wette?
Die Buchmacher Wette ist die klassische Art des Wettens. Auf der anderen Seite steht die Totalisator Wette.
Bei einer Totalisator Wette wird nicht gegen den Buchmacher gespielt, sondern gegen andere Mitspieler. Das bedeutet, dass die Gewinnquoten nicht bei Abgabe des Wettscheins feststehen. Die Gewinnquoten ergeben sich erst dann, wenn feststeht, wie viele Kunden sich an der Wette beteiligt haben.
Bei Pferdewetten ist es so, dass alle Kunden, die sich für eine Wette interessieren, in einen großen Topf einzahlen. Aus diesem großen Topf werden aber nicht alle Wetteinsätze in Form von einem Gewinn ausgeschüttet. Auch hier bleibt ein prozentualer Anteil des Einsatzes beim Pferdewetten Anbieter und bei anderen Institutionen, beispielsweise dem Staat, der die Wettsteuer einbehält. Die Ausschüttungsquote liegt bei 85 Prozent. Die restlichen 15 Prozent teilen sich der Veranstalter des Rennens, der Pferdewetten Anbieter und andere.
Die Gewinnquote bei einer Totalisator Wette ergibt sich immer aus der Quote für ein bestimmtes Pferd. Aus dieser Quote wird der Quotient der Summe der gesamten Einsätze gezogen. Zudem werden sämtliche Steuern und andere Kosten abgezogen. Geht man von einem klassischen Fall und somit von einer Siegwette aus, dann ist im Prinzip der Quotient der Summe der Einsätze, die auf das Pferd getätigt wurden, minus der Abzüge, die Quote, die bei einer Totalisator Wette ausgelobt wird. Tippen viele Kunden auf diese Wette, ist die Quote besonders hoch. Nutzen nur wenige Kunden die Wette, ist die Quote gering.
Zu kompliziert? Dann wollen wir euch das Ganze an einem Beispiel erklären:
Das Beispiel zur Totalisator Wette
Wir gehen für unser Beispiel davon aus, dass auf das Siegerpferd – wir nennen es Paul – insgesamt ein Wetteinsatz von 2.000 Euro gesetzt wurde. Für das gesamte Rennen wurden Wetten in Höhe von 6.000 Euro abgeschlossen.
Der gesamte Betrag aller Wetten wird als „Gross Pool“ bezeichnet. Der Begriff „Gross“ ist die englische Übersetzung des Wortes „brutto“. Was es damit auf sich hat, erläutern wir gleich. Von diesem Gross Pool wird der sogenannte „Take Out“ abgezogen. Dieser Take Out beträgt normalerweise 1/6 des Gross Pools.
Ist dieser Take Out abgezogen, bleiben bei unserem Beispiel 5.000 Euro übrig. Denn 1/6 von 6.000 Euro sind 1.000 Euro.
Der so bereinigte Betrag wird als „Net Pool“ bezeichnet. Und dieser Net Pool ist der Betrag, der als Gewinnausschüttung zur Verfügung steht. Damit ist auch die Definition des Begriffs „Gross Pool“ erläutert. „Gross“ minus „Take out“ = „Net Pool“.
Die 5.000 Euro aus dem Net Pool werden durch die 2.000 Euro, die auf unser Siegerpferd Paul gesetzt wurden, geteilt. Das ergibt ein Ergebnis von 2,5.
Die Gewinnquote auf unser Siegerpferd Paul beträgt somit 2,5.
Anhand unseres kleinen Beispiels sollte euch bewusst sein, warum die finalen Quoten bei einer sogenannten Totalisator Wette niemals vor Beginn von einem Rennen bekannt sein können. Die Kunden haben die Möglichkeit, bis zum Start des Rennens ihre Wetten abzugeben. Und dadurch kann sich der Gross Pool auch permanent verändern.
Als Orientierung wird daher immer nur eine Eventualquote gezeigt, die als Richtwert angesehen werden kann. Die exakte Quote für die Totalisator Wette wird erst dann bekanntgegeben, wenn die Wette geschlossen ist und keine weiteren Tipps dafür abgegeben werden können. Dann kann der Wettanbieter die Quote berechnen und auch exakt benennen.
Das alles klingt wahrscheinlich ein wenig kompliziert. Doch wenn wir euch etwas intensiver damit beschäftigt, merkt ihr, dass es gar nicht so schwierig ist. Seid ihr unsicher, dann nutzt zuerst eine Buchmacher Wette. Hier habt ihr die Quoten von Beginn an vorliegen und könnt in Ruhe planen und eure Wette platzieren.
Totalisator Wetten sind spannender, verlangen aber auch ein wenig nach Fachwissen. Ihr müsst wissen, wie begehrt das Rennen ist, wie gut das Pferd läuft und müsst in etwa ausrechnen können, wie hoch die Quote werden kann. Nur dann wisst ihr, was euch bei einer Totalisator Wette erwartet, ob sie sich lohnt und welcher Gewinn erwartet werden kann.
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